Handeln in bewegten Zeiten – Wie Unternehmer 2025 aus Krisen Chancen formen

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„Noch nie stand der Mittelstand vor so vielen gleichzeitigen Herausforderungen“, sagt Dirk Kreuter – Hauptreferent der Jetstream‑Events und einer der meistgelesenen Vertriebsexperten Europas.

Inflation, Lieferkettenprobleme, steigende Löhne, Digitalisierungslücken und eine spürbare Kaufzurückhaltung treffen aufeinander.

Dirk Kreuter nutzt diese Gemengelage nicht als Ausrede, sondern als Steilvorlage.

Er identifiziert sieben Hebel, mit denen Unternehmen gerade jetzt Marktanteile gewinnen können.

1. Inflation als Pricing‑Turbo

Preiserhöhungen waren noch nie so leicht durchsetzbar wie heute.

Ob Supermarkt, Tankstelle oder Handwerksrechnung – überall sieht der Kunde steigende Ziffern.

Wer die Situation ignoriert, verschenkt Deckungsbeitrag – und gefährdet seine Zukunftsinvestitionen.

Warum Erhöhungen Pflicht sind

Selbst wenn deine Marge aktuell solide scheint, wird sie morgen von höheren Einkaufspreisen, Energiekosten und Löhnen aufgezehrt. Kreuter rät deshalb:

„Es geht nicht um Bedürftigkeit, sondern um den maximalen Marktpreis.“

Praxis 2025: Kommuniziere Preissteigerungen früh und transparent. Verknüpfe sie mit Mehrwert – schnellere Lieferung, verbesserter Service, höhere Qualität. Kunden akzeptieren Aufschläge eher, wenn sie sehen, wohin das zusätzliche Geld fließt.

2. Lieferketten neu denken – Vielfalt statt Abhängigkeit

Container fehlen, Chips sind knapp, Ersatzteile verzögern Projekte.

Das Problem verschärft sich, wenn Unternehmen auf einen »Haus‑ und Hoflieferanten« setzen.

Dirk Kreuter beschreibt einen Sanitärbetrieb, der wegen eines einzigen Wärmepumpenherstellers zwei Jahre Lieferzeit hatte – Umsatz gleich null.

Die Strategie

Baue einen internationalen Lieferantenpool auf.

Wer heute zehn bis zwanzig Produzenten in verschiedenen Währungs‑ und Zollräumen validiert, kann morgen flexibel reagieren.

Gleichzeitig lohnt es sich, Bargeld in Warenbestände zu stecken. Lagerwerte wachsen mit der Inflation, Guthaben auf dem Konto schrumpfen real.

„Jetzt mehrere internationale Lieferanten aufbauen und unabhängig werden“, betont Dirk Kreuter.

3. Steigende Löhne? Preise rauf statt Gehälter deckeln

Lohnsteigerungen sind kein Ärgernis, sondern Ausdruck fairer Teilhabe. Mitarbeitende haben in zwölf Monaten bis zu 40 % Kaufkraft verloren. Wer jetzt Gehälter drückt, treibt die Besten zur Konkurrenz.

Die Lösung

Refinanziere höhere Löhne durch kluges Pricing (siehe Hebel 1) und Prozessoptimierung.

Gleichzeitig entlarve das Narrativ »Fachkräfte sind Mangelware« als Glaubenssatz.

Hunderttausende Fachkräfte erfüllen deine Anforderungsprofile – sie arbeiten nur gerade woanders.

Employer Branding und systematisches Recruiting machen dich sichtbar und attraktiv.

4. Digitalisierung: Prozess statt Software

Viele Unternehmen glauben, Digitalisierung bedeute die Einführung einer »besten« Software.

Dirk Kreuter widerspricht.

Der wahre Gewinn entsteht, wenn du beim Digitalisieren deine Abläufe infrage stellst: Brauchen wir diesen Schritt überhaupt? Ist diese Freigabe noch nötig?

Digitale Prozesse werden nicht krank, machen keine Fehler, stellen keine Gehaltsforderungen. Sie sparen Lohnkosten oder ermöglichen den Menschen im Team höherwertige Aufgaben. Gleichzeitig zwingt dich jede Automatisierung zur Klarheit über dein Geschäftsmodell.

5. Kaufzurückhaltung Teil I – Vertriebsoffensive statt Warteschleife

Seit dem Zweiten Weltkrieg war die Zurückhaltung in B2B und B2C nicht so groß.

Wer jetzt keinen starken Vertrieb hat, dem brechen die Aufträge weg.

Dirk Kreuters Definition von Verkaufen lautet:

»Menschen motivieren, Entscheidungen zu treffen.«

Top‑Verkäufer gewinnen derzeit Marktanteile, weil unsichere Kunden Orientierung brauchen.

2025 heißt das: Baue einen Vertriebsarm auf, der ausgebildete Verkäufer mit Online‑Marketing kombiniert.

Die Spreu trennt sich vom Weizen – und nur die Unternehmen mit eigener Verkaufskompetenz überstehen die Flaute.

6. Kaufzurückhaltung Teil II – Vertrauen durch Branding

Geld ist nicht knapp. Die weltweite Geldmenge war nie größer.

Was Kunden fehlt, ist Vertrauen.

Branding wird damit zur obersten Disziplin. Eine Marke steht für etwas und gegen etwas. Sie liefert Beweise – Referenzen, Content, Community – und reduziert Risikogefühle beim Käufer.

Investiere 2025 in klare Markenpositionierung:

Wofür willst du bekannt sein?

Wie beweist du diese Kompetenz sichtbar?

Wer Vertrauen aufbaut, verkürzt Kaufzyklen und erzielt bessere Preise.

7. Der Meta‑Hebel: Geschwindigkeit

Alle genannten Maßnahmen funktionieren nur, wenn sie schnell umgesetzt werden.

Preise erhöhen, neue Lieferanten qualifizieren, Recruiting‑Kampagne live schalten, Prozesse digitalisieren, Vertriebstrainings starten, Branding ausrollen – nicht morgen, sondern heute.

Unternehmen, die Entscheidungen wochen‑ oder monatelang durch Gremien schleusen, verlieren den Geschwindigkeitsvorteil.

Dirk Kreuter fasst zusammen: „In der Krise geht es nicht um Monate, sondern um Tage – manchmal Stunden.“

Fazit – die Chancen hinter dem Chaos

Inflation, Lieferkettendruck, teurere Löhne, Digi Gap, Kaufzurückhaltung: Auf jedes Risiko reagiert Dirk Kreuter mit einer Chance.

Höhere Preise stärken Margen; diversifizierte Lieferanten sichern Umsätze; besser bezahlte Fachkräfte liefern Qualität; Digitalisierung hebt Effizienz; aktiver Vertrieb und starkes Branding holen Kunden zurück – und Geschwindigkeit verknüpft alles.

Wer diese Hebel parallel ansetzt, verlässt 2025 nicht nur unbeschadet, sondern als Gewinner.

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